Michael Freemans Schwarzweißfotografie

Coverfoto

Foto: dpunkt Verlag

Ich fotografiere seit Anfang der 1980er Jahre und habe mich gerade in der Anfangszeit intensiv mit der Schwarz-Weiß Fotografie sowie den SW-Labor Arbeiten intensiv auseinandergesetzt. Das vorliegende Buch erregte daher meine Aufmerksamkeit, ist doch dieses fotografische Genre bei mir durch die digitale Fotografie etwas aus dem Fokus geraten.

Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine Umschlagbroschierung, also kein Festeinband. Für die knapp 180 Seiten, meines Erachtens nach, die richtige Wahl des Verlags.

In 7 Kapiteln bringt uns der Autor das Thema näher. Viele Dinge waren für mich hier eine Wiederholung von schon vorhandenem Wissen, dennoch haben mir einige Kapitel sehr gut gefallen und etwas eingerostetes Wissen wieder präsenter gemacht. So beispielsweise das in Kapitel 3 besprochene Thema „Tonwertspektrum“. Hat sich hier doch einiges geändert. So gibt der Autor wertvolle Hinweise, insbesondere was die Veränderungen in Bezug auf die Unterschiede der Tonwertbewertung zwischen Analoger und Digitaler Verarbeitung betrifft. Natürlich darf in diesem Zuge nicht das von Ansel Adams eingeführte Zonensystem und dessen Einfluss auf Generationen von Fotografen/innen vergessen werden. Gut hat mir in diesem Zusammenhang das persönliche Zonensystem des Autors gefallen.

Ebenfalls gefallen hat mir Kapitel 7 „Stile“, in dem verschiedene Arbeiten stilistisch gegenüber gestellt werden.

Gewünscht hätte ich mir eine detailliertere Beschreibung der Umsetzung von Farbaufnahmen in SW am Beispiel einer Software wie bspw. Adobe Lightroom. Ebenfalls wäre ein kurzer Hinweis auf korrekten Umgang mit den Chemikalien beim Arbeiten in der analogen Entwicklung sicher angezeigt. Immerhin ist dieses Buch auch für Einsteiger geschrieben. 

Das Buch ist trotzdem eine Empfehlung wert, macht es doch Lust darauf sich dem Genre Schwarzweiß wieder anzunähern, oder auch sich erstmalig den Chancen von fotografischer Gestaltung nur mit Grautönen zu beschäftigen. Das Buch bietet jedenfalls eine solide Grundlage dafür.

Buch beim Verlag bestellen: https://dpunkt.de/produkt/michael-freemans-schwarzweissfotografie/ 




Nachtfotografie Kreativ fotografieren mit Langzeitbelichtung, Lightpainting und Available Light

Foto: Rheinwerk Verlag

Autoren: Stefan Worm, Marcello Zerletti, Lightart im Pott

Ich fotografiere gern in den späten Stunden des Tages oder auch in der Nacht. Ich finde es spannend, das noch vorhandene natürliche Licht oder die künstlich erzeugten Lichter in meiner Bildkomposition umzusetzen.

Das vorliegende Buch sprach mich in der Vorschau des Verlages an, da Bilder an mir bekannten, schon besuchten Standorten entstanden sind und ich erfahren wollte, wie die Autoren mit den dort vorliegenden Lichtverhältnissen umgegangen sind.

In den Kapiteln „Nachtfotografie“, „Ausrüstung“, Fototechnik“, „Das richtige Licht“, „Lichter der Stadt“, „Landschaft bei Nacht“ und „Lightpainting“ werden alle grundlegenden Bereiche der Nachtfotografie umfassend und systematisch beschrieben.
Besonders gefallen hat mir die Erläuterung verschiedener Aufnahmesituationen. Als Leser wurde ich direkt angesprochen und förmlich mitgenommen, ich hatte den Eindruck bei der Aufnahme direkt dabei zu sein und über die Schulter des Fotografierenden in die Kamera zu schauen.

Das Buch enthält viele Tipps und Tricks zum anfänglichen und vertiefenden Kennenlernen der Kamera, Fotografieren (Kameraeinstellungen und Umgang mit Umwelteinflüssen), Bildaufbau und auch zur notwendigen Nachbearbeitung des Bildmaterials. Ergänzt durch eine Vielzahl von Workshops und Step bei Step-Anleitungen hat der Leser die Möglichkeit das Beschriebene nachzuvollziehen und die Techniken zu erlernen. Das Buch inspiriert zum Experimentieren und zur kreativen Gestaltung.

Für mich ist es ideales Buch, welches ich gern weiterempfehle. Es enthält tolle Anregungen nicht nur für die Jahreszeit mit vielen Abend- und Nachtstunden, sondern ist auch ein Nachschlagewerk für täglich anzutreffende Aufnahmesituationen.

Buch im Verlag bestellen: https://www.rheinwerk-verlag.de/nachtfotografie-kreativ-fotografieren-mit-langzeitbelichtung-lightpainting-und-available-light/




Faszination Fotografie von Marina Weishaupt

Foto: Rheinwerk Verlag

Als Vorsitzender eines Fotoclubs, der schon seit Anfang der 80er fotografiert, wird man öfters von fotografischen Einsteigern auf eine gute Literatur zum Einstieg in das Thema Landschaftsfotografie angesprochen. Die Literaturauswahl ist gerade für den Einsteiger genau so schwierig wie die Wahl der Kamera. Das vorliegende Werk kann ich mit gutem Gewissen Einsteigern als auch Fortgeschrittenen empfehlen!

Die junge Autorin Marina Weishaupt hatte mich schon auf den ersten Seiten des knapp 240 Seiten starken Werkes auf Ihrer Seite. Welche Parallelen. Ebenfalls Nutzerin des Canon Systems, die wie ich auch von der klassischen Spiegelreflex kommend mit dem R System fotografiert und dies mit großer Leidenschaft überwiegend in der Landschaftsfotografie betreibt, sowie auch der Bildbearbeitung und den sozialen Medien zugeneigt ist.

Dazu ein Gespür für unheimlich gute Lichtsituationen. Die in dem Buch gezeigten, zum Teil großformatigen Bilder haben mir zum Teil schier den Atem geraubt. Selten habe ich von einer jungen Fotografin dermaßen intensive Landschaftsfotos gesehen!

Anders als klassische Buchautoren für Einsteigerbücher geht sie im ersten Teil des Buches nur kurz auf die technischen Aspekte ein um sich dann sofort dem Wesentlichen zu widmen. Nämlich dem Umgang mit dem Licht und der Schulung der Augen für Komposition des Bildes. Und dies beherrscht sie unzweifelhaft gut!

Besonders gefallen haben mir ihre Aussagen zum Thema Microadventures in der Heimat. Ja, warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute…..
Ebenfalls das Thema Storytelling fand ich ausgezeichnet beschrieben.

Das Thema Bildbearbeitung findet auch in einem Kapitel Raum und ist mit mehreren sehr guten Bildbeispielen (Vergleich vorher/nachher) Ansporn, sich diesem Thema auch als Anfänger schon zu nähern.

Im letzten Kapitel widmet sie sich dem Thema soziale Medien und erläutert die Chancen und Risiken für den Fotografen. Ich habe das Lesen sehr genossen und werde das Buch sicher hin und wieder mal zur Hand nehmen. Und sei das nur wegen der fantastischen Fotos 😊

Buch beim Verlag bestellen: https://www.rheinwerk-verlag.de/faszination-fotografie/

 




Bewusster fotografieren von David Ulrich

Foto: dpunkt Verlag

Ich fotografiere seit Anfang der 1980er Jahre und habe mich in dieser Zeit auch viel mit Themen beschäftigt, welche über das reine Fotografieren hinaus gehen.

Das vorliegende Buch für Fotografen/innen ist kein Buch für den Anfänger, sondern vielmehr die Suche nach sich selbst, bzw. nach dem eigenen fotografischen Ausdruck und somit dem bewussten Fotografieren.

In 55 Kapiteln führt einen der Autor durch die eigene und die Gefühlswelt seiner Studenten ohne dabei den Blick auf das tatsächliche Fotografieren zu verlieren. Eine eingehende Suche, die nachdenklich macht und die eigene Suche nach dem besten fotografischen Ausdruck skizziert. Auch wenn es hier weniger um die technische Seite der Fotografie geht, hat mich dieses Werk doch inspiriert, um über den eigenen Weg der Fotografie nachzudenken.

Besonders gefallen haben mir die zahlreichen Verweise auf Arbeiten anderer Fotografen und den Hinweis sich mit deren Werken auseinanderzusetzen. Horizonterweiterung eben. Ebenfalls gefallen haben mir die Passagen, in denen es um den Workflow der Fotografie geht und den Mut auch die Nachbearbeitung als ganzheitliche Einheit der Fotografie zu sehen. Hier auch immer die Parallelen aufzeigend wie das in der analogen Welt auch wichtig war. 

Auch der Hinweis, die sozialen Medien für sich bewusst zu nutzen, dabei immer die eigene Absicht im Blick zu behalten.

Ich möchte diese Buch allen empfehlen, die auf der Suche nach dem eigenen fotografischen Stil sind. Das Werk ist voll von psychologischen Tipps im Umgang zur Selbstfindung. Lesen sollte man es daher mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit. Ich wünsche eine gute Reise auf dem Weg zu Ihrem fotografischen Ich!

Beim Verlag bestellen:  https://dpunkt.de/produkt/bewusster-fotografieren/




Landschaftsfotos nach Plan

Foto: dpunkt Verlag

Himmelsereignisse über Stadt und Land – erkunden, planen und umsetzen mit PhotoPills

„…schön, dass Sie da sind.“

– mit diesen Worten begrüßt Salke Hartung im ersten Satz des Buches seine Leser. Man fühlt sich willkommen, wird sofort einbezogen und möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Gestützt auf die Verwendung von Apps, in erster Linie PhotoPills zeigt Salke Hartung wie man Landschaftsfotos nach Plan gestaltet und vermittelt seine Herangehensweise an die Landschaftsfotografie. Das mit knapp 240 Seiten Umfang relativ kompakte und mit unzähligen Bildern und Grafiken ausgestattete Buch gliedert sich in 5 Kapitel:

Die kurze „Einleitung“ beschreibt die vom Autor verwendete Ausrüstung und gibt Erläuterungen zum Buch.

Im zweiten Kapitel „Motivation und Planungsprozess“ werden praxisnah Wege zur allgemeinen Planung von Landschaftsfotos und mögliche Widrigkeiten vorgestellt. Als Leser verknüpft man damit sofort eigene Erfahrungen und wird inspiriert, es das nächste mal besser zu machen.

Kapitel 3 widmet sich der App „PhotoPills“. Salke Hartung beschreibt, wie die einzelnen Module der App aufgebaut sind, welche Funktionen sich hinter den einzelnen Icons verbergen, wie sie genutzt werden können und wie einzelnen Module miteinander verknüpft sind. Auch ohne die App ständig vor Augen zuhaben, kann man den Ausführungen leicht folgen.
Das 4. Kapitel „Ergänzende Planungswerkzeuge“ verweist auch auf alternative Werkzeuge. Mit wenigen Worten werden Funktionsumfang und Bedienung beschrieben. Der Leser erhält einen guten Überblick über die jeweilige App und ihre Abgrenzung zu ähnlichen Apps.
Im 5. Kapitel sind eine Reihe von „Praxisbeispielen“ enthalten.  An den prägnanten Beispielen zeigt Salke Hartung seine Herangehensweise wie er von einer Bildidee unter Nutzung von PhotoPills und ergänzender Planungswerkzeuge zu einem finalen Bildergebnis kommt. Dieses Kapitel ist spannend und interessant und hätte gern durch weitere Beispiele ergänzt werden dürfen.
 
Das Buch ist insgesamt systematisch aufgebaut und in einer leicht verständlichen und flüssigen Sprache geschrieben. Salke Hartung spricht in seinen  Ausführungen und mit der logischen Vorgehensweise den Leser direkt an, bindet ihn in die Erarbeitung der Themen ein und macht Lust, eigene kreative Bildideen zu entwickeln und umzusetzen.

Buch beim Verlag bestellen: https://dpunkt.de/produkt/landschaftsfotos-nach-plan/




Canon EOS R8 – Das Handbuch zur Kamera

Foto: dpunkt Verlag

Ich fotografiere seit Anfang der 80er Jahre meistens mit Canon Kameras und schon so manches Kamerahandbuch ging dabei durch meine Hände.

Die beiden Autoren stellen in ihrem zweiten gemeinsamen Buch die für Hobbyfotografen/innen sehr interessante neue spiegellose Kamera aus der CANON EOS Reihe, die R8 vor.

Beide Autoren des Handbuchs kannte ich schon vom Buch über die EOS R7 und insbesondere Akki Moto als Autor von zahlreichen Artikeln zu Canon Produkten im vom dpunkt gesponserten Online Magazin Fotoespresso.

Bemerkenswert, obwohl das Buch in der Seitenanzahl gegenüber dem Vorwerk erheblich angewachsen ist, bietet der dpunkt-Verlag es zum gleichen Preis an. Das schont den Geldbeutel!

Nach einer kurzen Übersicht der Hardware erfolgt schon der Blick auf die Details der Kamera. Erfreulich für den Einsteiger, hier wird zum Beispiel erklärt, warum man welche Verschlussart benutzen sollte. Die Erläuterung des Vergleichs zwischen elektronischem und 1. elektronischem Verschluss ist sehr gut gelungen. Prima auch die Beschreibung des Zusammenhangs zwischen Verschlussart und möglichen Reihenaufnahmen.

Wie schon beim Buch zur EOS R7 sind sehr viele Menüeinstellungen in die Bebilderung eingeflossen. Das vereinfacht nicht nur dem Einsteiger den Überblick zu behalten. Man ist dem Kapitellayout des ersten Buches treu geblieben und so ist ein Kapitelwechsel immer mit einem wunderbaren anderthalbseitig großen Foto zum Thema hinterlegt. Das macht Lust auf das beginnende Kapitel.

Kapitel 2 befasst sich auf über 40 Seiten mit den umfangreichen Autofokus-Modis der Kamera, bevor es in Kapitel 3 auf weiteren 20 Seiten um deren Feinjustierung geht. Spätestens hier wird dem Einsteiger klar, was für ein leistungsfähiges Kamerasystem er gerade in den Händen hält. Sehr gut gefallen haben mir hier die vielen kleinen Praxistipps, die immer in blauen Textboxen kenntlich gemacht sind, so dass diese sofort ins Auge fallen. Hilfreich sind auch die abgebildeten QR-Codes, wenn im Text auf Hyperlinks verwiesen wird.
Auch das Thema „Grenzen des Autofokus“ hat mir sehr gut gefallen, hatte bei mir doch die Unwissenheit darüber in der Vergangenheit immer mal wieder zur Frustration über die  ein oder andere misslungene Aufnahme gesorgt. Gleiches gilt übrigens auch für die „One-Shot“ Optimierung.

Ebenfalls herausheben möchte ich Kapitel 3.3. „Der Turbo für den Autofokus“. Weis ich doch aus eigener Erfahrung in der Tierfotografie und der erzielbaren Ergebnisse, wie wichtig die Programmiermöglichkeit der freien Tastenbelegung, in Bezug auf die Geschwindigkeit, an der Kamera ist.

Kapitel 4 widmet sich dem Thema Belichtung und Farben. Sehr gut hier das Unterkapitel 4.4.4, Weißabgleich und Bildstile als Gestaltungsmittel einzusetzen.

In Kapitel 5 werden die verschiedenen Programme erläutert, welche auf dem Programmrad zu finden sind. Sehr gut haben mir hier die von den Autoren vorgeschlagenen Belegungen der Individualprogramme gefallen, welche detailliert beschrieben sind.

Kapitel 6 befasst sich mit besonderen Aufnahmetechniken, wie die Mehrfachbelichtung oder dem RAW-Burt Modus.

Weitere Kapitel befassen sich mit den Themen Hardware und Zubehör für die EOS R8. Sehr angetan war ich hier von dem Thema „entfesseltes Blitzen“ und den Erläuterungen zu den Blitz C.Fn. Einstellungen, von denen die EOS R8 immerhin 14 Einstellungen bietet. Auch das Thema Connectivity (Bluetooth & W-LAN) wird sehr gut beschrieben. Hier habe ich allerdings die QR-Codes vermisst, die auf die jeweilige Camera Connect App im AppleTM und Android Store verweisen.

Das letzte Kapitel reißt kurz die Videofunktionen der EOS R8 an. Sicher hätte eine detaillierte Beschreibung der vielseitigen Videomöglichkeiten (und insbesondere der Nachbearbeitung) aber den Rahmen des Buches gesprengt. Zu diesem Thema gibt es ja schließlich eigene Bücher. 🙂

Fazit:
Ich hatte sehr viel Spaß beim Studium der Lektüre. Inhalt, Haptik und Layout sind hier sehr gut in Einklang gebracht. Ein lesenswertes Buch für den Einsteiger, als auch für den Umsteiger, der vielleicht von einer EOS RP oder einer Spiegelreflex Kamera auf dieses tolle Kameramodell wechselt.

Buch beim Verlag bestellen: https://dpunkt.de/produkt/canon-eos-r8/




Canon EOS R6 Mark II – Das Handbuch zur Kamera

Buchtitel

Foto: Rheinwerk Verlag

Die Autoren, Holger Haarmeyer und Christian Westphalen, sind ein erfahrenes Team, wenn es um die Beschreibung von Canon Kameras geht.
Im vorliegenden Buch beschreiben Sie die wichtigsten Funktionen der Canon EOS R6 Mark II, teilen ihre Erfahrungen bei der Verwendung der Kamera und geben Hinweise wie sie die Kamera für ihre Arbeit konfiguriert haben.
Das Buch gibt einen fundierten Überblick in die Funktionen der Kamera. Es werden die allgemeinen Konfiguration, das Autofokus-System und die Schärfe-Einstellungen, die Grundlagen der Belichtung und Belichtungsmessung, die Belichtungsprogramme und Anpassungsmöglichkeiten der Belichtung beschrieben. Weitere Kapitel widmen sich dem Filmen mit der Kamera, den Objektiven und optionalem Zubehör sowie dem Blitzen mit der Kamera. In einem abschließenden Kapitel geht es um die Menüs der Kamera und die mögliche Einstellungen verschiedener Funktionen. Ergänzt werden die Kapitel durch Exkurse, die Schritt für Schrittanleitungen spezieller Themen enthalten.
Das Buch liest sich überwiegend flüssig, aber es gibt auch Abschnitte, die eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordern. Am besten hat man immer die Kamera zur Hand um die Funtionsbeschreibungen nachzuvollziehen. Der im Kapitel „Einstellung“ praktizierte direkte  Verweis auf die Kameramenüpunkte hätte ich mir im gesamten Buch gewünscht, ebenso wie die einmalige  Ausschreibung der oftmals kryptischen Abkürzungen im Kameramenü.
Als Umsteiger von einer Canon DSLR auf das spiegellose System von Canon habe ich diesem Buch viele Informationen und  Hinweise zur direkten Anwendung sowie  Empfehlungen für eigenes Ausprobieren entnehmen können.
Sehr gelungen finde ich, dass auch auf die Besonderheiten  bei der Verwendung von älterem Canon Zubehör und Fremdfabrikaten, eingegangen wird.
Ich halte das Buch insgesamt  für eine sinnvolle Ergänzung zum umfangreichen Kamera-Handbuch des Herstellers.

Buch beim Verlag bestellen: https://www.rheinwerk-verlag.de/canon-eos-r6-mark-ii-das-handbuch-zur-kamera/




Mit Bildern Geschichten erzählen von Kai Behrmann und Thomas B. Jones

Foto: dpunkt Verlag

Ich fotografiere seit Anfang der 80er Jahre und Reportage Fotografie ist eigentlich nicht mein bevorzugtes fotografisches Genre. Durch einen Podcast (https://fotopodcast.de) wurde ich auf die beiden Autoren aufmerksam, die dort ihr Buch vorstellten.

In dem Buch geht es um das Storytelling mittels der Fotografie. Zunächst erläutern die beiden den Kern der Reportage und worauf man den Fokus legen sollte. Essays von berühmten Fotografen: innen zeigen die verschiedenen Arten von Reportage Möglichkeiten. Besonders gut haben mir hier die Fundstellen und der Verweis auf weitere Infos zu den Protagonisten gefallen.

Danach befasst sich Kapitel 2 mit dem Aufbau einer erfolgreichen Geschichte. Sehr gut haben mir hier die Parallelen zur Filmwelt gefallen. (Thema Heldenreise)

Immer wieder weisen die beiden darauf hin, wie wichtig in diesem Zusammenhang die Kommunikation ist und man doch den Mut aufbringen sollte Menschen anzusprechen. Jeder von uns weiß, was das für eine Hürde sein kann und so finde ich es prima, dass die beiden einen dazu animieren.

Im Kapitel 3 geht es um die Methodik der Reportage. Hier wird das Thema in seine einzelnen Bestandteile zerlegt. Gut gefallen haben mir die zahlreichen Bildbeispiele, welche die Bestandteile der Reportage bildlich erfassbar machen.

Um das Erfinden seiner Erzählstimme geht es im nächsten Kapitel um dann nach Kapitel 5 mit einem sehr guten Block zum Thema Bildgestaltung überzuleiten. Hier hat mich das Thema Linienführung, Flächen und vor allen Dingen der Einsatz von Spiegeln sehr beeindruckt. Ich wusste gar nicht, wie toll man mit einem Taschenspiegel arbeiten kann.

Kapitel 6 befasst sich dann mit der Ideenumsetzung. Finden von Themen, Recherche, und immer wieder das Thema Kommunikation. Die dort gezeigten Fallstudien machen sehr gut deutlich, wo die Reise hingehen kann, und machen Lust auf eigene Fotostrecken. Hier kommt der Vorteil zum Tragen, dass es zwei Autoren mit unterschiedlichen Vorlieben für Themen sind. So kann man hier wunderbar erkennen, dass es zwar eine unterschiedliche Wahrnehmung des jeweiligen Themas gibt, sich aber das Storytelling wie ein roter Faden durch die Bildstrecken zieht.

Im sehr spannenden Kapitel 7 zeigen die Beiden Ihre unterschiedlichen Arbeitsweisen im Management der Bilder. Sehr gut gefällt mir hier das Thema der richtigen und wichtigen Bildauswahl. In sehr kleinteiligen Schritten wird anhand von Bildbeispielen gezeigt, wie man am Schluss seine eigene Bildstrecke stehen hat, und welche maßgeblichen Kriterien dafür wichtig sind.

Präsentation ist das Thema des achten Kapitels. Sehr schön werden hier die Pros und Contras der unterschiedlichen Präsentationsmöglichkeiten aufgezeigt.

Kapitel 9 behandelt das Thema Recht im Zusammenhang mit der Street Fotografie. Hier finde ich es schön, dass die Beiden einem Mut zusprechen, trotz aller Unwägbarkeiten den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Sehr gut finde ich die Zitierung und Erläuterung der entsprechenden Rechtsvorschriften.

In Kapitel 10 zeigen beide Ihre Standardausrüstungsgegenstände und erläutern deren Einsatz.

Das letzte Kapitel zeigt Reportagen von sieben anderen Personen. Ein prima Mutmacher um auch mal an eine eigene Reportage heranzugehen.

Mir hat das Lesen des Werkes sehr viel Spaß gemacht, da es meinen fotografischen Horizont um ein weiteres Thema bereichert hat. Sicher werde ich jetzt nicht „Der Reportage Fotograf“ werden, aber auch für meine bevorzugten Genres Landschaften und Tiere habe ich jede Menge neue Ideen mitgenommen. Das Buch kann ich daher sehr empfehlen!

Buch beim Verlag bestellen: https://dpunkt.de/produkt/mit-bildern-geschichten-erzaehlen/




Geheimnisse der Waldfotografie von Yvonne Albe

Foto: dpunkt Verlag

Schon seit den 1980er Jahren fotografiere ich mit dem Schwerpunkt auf Tier- und Landschaftsfotografie.
Im Gegensatz zu dem schon aus gleichem Verlag von mir besprochenen Buch über Waldfotografie, handelt es sich bei dem hier vorliegenden Werk nicht um eine Übersetzung eines schon bestehenden Buchs, sondern um eine Neuerscheinung des dpunkt Verlags zu dem sehr schönen Thema Waldfotografie.

Fotografen haben oftmals unterschiedliche Herangehensweisen an gleiche Thematiken und so war meine Aufmerksamkeit geweckt, wie Yvonne Albe an dieses fotografische Thema herangeht. Obendrein wohnt die Autorin nur einen Steinwurf von mir entfernt und so erhoffte ich mir auch enthaltene Fotos aus der unmittelbaren Gegend meiner Heimatregion Südhessen.

Schon im Vorwort fühlte ich mich als Leser sehr wohl, gibt die Autorin doch einen tiefen emotionalen Einblick in den Weg, der sie zur Waldfotografie führte. Sehr schnell wird beim Lesen klar! Hier schreibt nicht nur eine Fotografin mit gutem Beobachtungsblick, sondern auch eine ausgesprochen engagierte Naturschützerin.
So wird man im ersten spannenden Kapitel an die Entstehung und die Geschichte des Waldes herangeführt. Noch in keinem gelesenen Buch über Landschaftsfotografie habe ich so gut recherchierte Informationen über das zu fotografierende Habitat vorgefunden. Jedem Fotografen sei dieses Kapitel daher ans Herz gelegt. Es wird hier nicht nur der fotografische Horizont erweitert. 😊

In Kapitel 2 stellt die Autorin die diversen Bäume und Waldgebiete vor. Auch hier wird wertvolle Randinformation zum Thema geliefert. Immer wieder werden die Infos von ausgezeichneten Waldfotos aus verschiedenen Waldgebieten eingerahmt.

Das Kapitel 3 befasst sich mit den Themen wie ich mich im Wald verhalten sollte. Nicht nur Gefahren, Orientierung, etc… sondern auch Wettersituation, Tiere und letztendlich Naturschutzverhalten sind hier Thema.

Die technische und persönliche Ausrüstung wird in Kapitel 4 behandelt. Schmunzeln musste ich beim Thema Verpflegung. Vergesse ich dies doch auch regelmäßig.

Aufnahmetechnik, Motive und Komposition werden in den Kapiteln 5-7 abgehandelt. Bebildert mit zahlreich lehrreichen Aufnahmen wird das Thema Waldfotografie vertieft. Sehr gut gefallen hat mir hier die Erläuterung des Histogramms, bzw. dessen Interpretation bei einer Über- oder Unterbelichtung anhand eines konkreten Beispielbildes. Dies ist insbesondere für Einsteiger wichtig, da im Wald durch die teilweise sehr hohen Kontraste ein gutes Verständnis der Belichtungssituation unerlässlich ist. Ebenfalls sind Bildgestaltung und Komposition im Wald keine einfache Aufgabe. Bravourös, und anhand sehr schöner Bildbespiele werden auch diese Themen gut erklärt.

Jahreszeiten und Wetter sind auf weiteren 30 Seiten des Kapitel 9 abgehandelte Thematiken. Hier gibt es dann auch sehr gute Tipps zu Werkzeugen für die Wetterbestimmung.

Das Thema Bildbearbeitung rundet dann in Kapitel 10 das Werk ab, um mit einem Nachwort zum Waldschutz zu enden. Rundum ein gelungenes Buch das ich sehr gerne ohne jede Langeweile durchgeschmökert habe. Besonders gefallen haben mir auch die im jeweiligen Kapitelbeginn eingebrachten Zitate, sowie die jeweils über eineinhalb Seiten gehenden großformatigen Aufnahmen, welche das jeweilige Thema gut interpretieren.

Ich kann das Buch uneingeschränkt nicht nur dem fotografischen Einsteiger und Fortgeschrittenen empfehlen, sondern auch dem geneigten Naturliebhaber. Über 230 Seiten geballte Informationen mit tollen Bildern zu einem der schönsten Fotografier Plätze überhaupt.

Buch beim Verlag bestellen: https://dpunkt.de/produkt/geheimnisse-der-waldfotografie/

 




Praxisbuch „Nachthimmel fotografieren“ von Rutger Bus

Foto: dpunkt.verlag

Der Buchtitel „Praxisbuch Nachthimmel fotografieren“ von Rutger Bus und die Ankündigung vom dpunkt-Verlag haben mich neugierig gemacht.

Mich interessiert besonders, wie man den Nachthimmel attraktiv fotografieren und mit einfachen Mitteln in seine Bilder einbeziehen kann.
Im ersten Kapitel werden Anregungen zum „Visualisieren“ der späteren Endproduktes gegeben. Beim ersten Überfliegen war ich schon fast etwas enttäuscht, denn wie soll ich mir als Neuling in der Nachtfotografie über etwas Gedanken machen, was ich mir noch nicht vorstellen kann und von dem ich nicht weiß, wie ich es umsetzen soll. Rutger Bus stellt hier seine Herangehensweise vor und legt dar, wie er zu seinen Bildvorstellungen kommt.

Mit den Objekten und den verschiedenen Lichterscheinungen am Nachthimmel beschäftigt sich Rutger Bus im Kapitel „Einführung in die Nachtfotografie“. Alle Erläuterungen sind übersichtlich und einfach verständlich. Sie geben durch die enthaltenen weiterführenden Hinweise Anregung für den weiteren Einstieg in die Himmelsbeobachtung als eine Grundlage für die Fotografie des Nachthimmels.

Bei der fotografischen Ausrüstung gibt es immer den Spagat zwischen hochwertigem Equipment und dem vorhandenen Budget. Rutger Bus stellt im Kapitel „Ausrüstung“ (und im weiteren Verlauf des Buches) immer wieder kostengünstige Lösungen vor, die den Einstieg in diese Art der Fotografie erleichtern und, was ich besonders wichtig erachte, die sich auch in seiner Fototasche befinden.

Im Kapitel „Fotografieren“ betrachtet der Autor übersichtlich und leicht verständlich wesentliche Aspekte zur Fotografie in der Nacht und gibt an einigen Beispielen wertvolle Hinweise, insbesondere für Einsteiger.

Die unterschiedlichsten Techniken der „Bildbearbeitung“ werden im nächsten Kapitel vorgestellt. Der Autor zeigt, wie man bei Einzelaufnahmen mit einfacher Technik aber auch bei  Projekten mit gestackten Bildern mit teilweise schon spezielleren Bildbearbeitungsprogrammen beeindruckende Ergebnisse erzielen kann. Die  Vorgehensweise bei der Bearbeitung und die Tipps zur Bearbeitung sind so beschrieben, dass sie auch mit alternativen Bildbearbeitungs-Programmen umsetzbar sind.

Ohne den Leser zu überfordern, werden das Potential der „Deep-Sky-Fotografie“ hinsichtlich Himmelaufnahmen und auch die spezielle Ausrüstung beschrieben.

Spannend fand ich das letzte Kapitel „Inspiration“. Die hier ergänzend zu den vielen Fotos im Buch vorgestellten Fotos sind mit Anmerkungen des Autors zu Entstehungsgeschichte und Bearbeitung versehen. Es wird der Gedankenkreis zur anfangs beschriebenen „Visualisierung“ geschlossen und Ideen in Fotos umgesetzt.

Das Buch erleichtert den Einstieg in die Nacht- und Himmelsfotografie und ist besonders für Neulinge auf diesem Gebiet geeignet.

Hervorhebenswert empfinde ich, dass die Bildbeispiele nicht an exponierten, schwer erreichbaren Stellen auf dem Globus entstanden sind, sondern als Schulungsobjekte auch in  der eigenen Umgebung adaptiv umgesetzt werden können.

Rutger Bus wird dem in der „Einleitung“ genannten Anspruch „sein Wissen über die Nachthimmelfotografie leicht und verständlich (zu) teilen“ voll und ganz gerecht.

Buch beim Verlag bestellen: https://dpunkt.de/produkt/praxisbuch-nachthimmel-fotografieren/