Fotografieren in der Natur – Workshopbuch

Foto: Rheinwerk Verlag
Schon wieder ein Buch über Naturfotografie dachte ich, als ich den Titel las! Ich fotografiere schon seit den 80ern, vorwiegend Menschen, Tiere sowie Landschaften, und so sind in dieser Zeit auch schon einige Bücher aus diesen Genres auf meinem Schreibtisch gelandet. Acht Autoren/innen in einem Buch haben mich dann doch neugierig gemacht. Dazu bedarf es eines guten Lektors/ Lektorin, um die einzelnen Inhalte zu koordinieren, so dass daraus ein Gesamtwerk entsteht. Dies ist meiner Meinung nach hier gut gelungen.
Das fest gebundene Werk macht einen wertigen Eindruck und das verwendete Papier unterstützt hervorragend die zahlreich enthaltenen Fotos.
Die ersten Seiten starten erfolgversprechend mit einer Art Bedienungsanleitung für das Buch. So hat man gleich einen Überblick auf die in den Kapiteln zu findenden Tipps und Infos und Skalen als Randnotizen.
Das Werk ist ein Workshop Buch. Am Ende jeden Abschnittes nimmt einen der Autor/Autorin durch Schritt für Schritt Anleitungen mit auf die fotografische Reise in die Entstehung der jeweiligen Fotos. Das ist sehr kurzweilig und man fühlt sich immer inmitten des Geschehens.
Dabei werden alle Facetten der Naturfotografie beleuchtet und sehr gut veranschaulicht. Durch die einzelnen Sichtweisen der jeweiligen Protagonisten ergibt sich ein sehr vielfältiges Bild der Herangehensweisen. Aufgelockert werden die einzelnen Workshops durch mehrere eingestreuten Exkurse, wie bspw. „Naturgerechtes Fotografieren“, „Fotografieren bei Wind und Regen“ oder „Fotografieren vor der Haustür“ und andere sehr beachtenswerte fotografische Tipps.
So entsteht beim Lesen fast der Eindruck, dass man tatsächlich mit vor Ort ist und am fotografischen Geschehen teilnimmt.
Am besten haben mir die Workshops gefallen, welche als Schwierigkeitsgrad *** haben. Hier wird z. B. im Workshop „Den Sonnenaufgang fotografieren“ prima erklärt, wie man auch technisch schwierige Hürden souverän meistern kann.
Ebenfalls das Kapitel „Wo die Tiere zuhause sind“ hat mir sehr gut gefallen. Die Bilder machen deutlich, dass man auch das Habitat berücksichtigen sollte. Oftmals mache auch ich den Fehler nur das Tierportrait im Fokus zu haben.
Sehr gelungen finde ich auch das Kapitel Licht, in dessen Abschnitten die einzelnen Lichtsituationen und deren Beherrschung beschrieben ist.
Fazit: Das Buch ist für den Einsteiger ebenfalls geeignet wie für den Profi, der es als Nachschlagewerk, oder als Inspirationshilfe nutzen kann. Da im Buch nur wenig auf Grundlagentechnik eingegangen wird, sollte der Einsteiger nach Möglichkeit vorher ein entsprechendes Grundlagenbuch zur Fotografie zu Rate ziehen. Das dürfte bei dem reichhaltigen Angebot an Fachliteratur aus gleichem Verlag nicht das Problem sein. Hier kann ich „Die große Fotoschule“ als Lektüre wärmstens empfehlen.
Mich hat das Buch jedenfalls dazu inspiriert mal wieder nach Draußen zu gehen und Natur zu fotografieren. Ich kann es daher durchaus als Inspirationshilfe weiterempfehlen.
Beim Rheinwerk Verlag bestellen: https://www.rheinwerk-verlag.de/fotografieren-in-der-natur-workshops/