Reisebericht Nordskandinavien

Foto: Carmen Passet

Auf der Europastraße 6 – auch als legendäre Nordkaproute bekannt – war Carmen Passet mit ihrem Ehemann in einem Wohnmobil unterwegs. Von Rostock ging es mit der Fähre nach Schweden, wo in Trelleborg die E6 beginnt. Im Rahmen unseres Fotoclubabends zeigte sie einige der schönsten Fotos, die auf diesem Trip durch Nordskandinavien entstanden sind, bevor es durch Finnland wieder gen Heimat ging.

Dabei war es für sie nicht die erste Reise durch den Norden Europas. „Seit etwa 1980 bin ich gemeinsam mit meinem Mann gerne mit dem Wohnwagen unterwegs“, erklärte Carmen Passet, für die Skandinavien sich zu einem ihrer Lieblingsziele entwickelt hat.

Ihre Begeisterung war spürbar, als sie mit ihrem Bericht von der ersten Etappe ihrer Reise begann: Durch Schweden bis Narvik, das in Norwegen bereits nördlich des Polarkreises liegt. Auf dem Weg dorthin nahm sie bereits erste Motive ins Visier ihrer Kamera. Viel Wasser mal mit blauen Himmel, mal mit Regenbogen oder faszinierend rote Sonnenuntergänge. Dazu waren auch Rentiere mitten auf der Straße keine Seltenheit. Sehr beeindruckend fand sie auch das Eisenerzbergwerk in Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens.

Skandinavien-Titel

Foto: Carmen Passet

Im hohen Norden angekommen führte die zweite Etappe in östliche Richtung, vorbei an zahlreichen Fjorden und einer beeindruckenden Bergwelt. Auch ein Abstecher nach Tromsö mit seiner bekannten Eismeerkathedrale durfte nicht fehlen. Doch dort war auch bereits eine große Schar weiterer Touristen unterwegs, ein riesiges Kreuzfahrtschaff hatte gerade im Hafen angelegt.

Bei strahlendem Sonnenschein näherten sie sich schließlich am 9. August dem Nordkap. „Doch gegen Nachmittag zogen Wolken und Nebel auf“, so Carmen Passet. Eine Nacht darf man mit dem Wohnmobil am Nordkap verbringen. Bei einigen Wolkenlücken gab es dennoch Gelegenheit weitere eindrückliche Fotos zu machen. Bemerkenswert waren auch die zahlreichen Motorräder – zwei trugen sogar Kennzeichen aus Seoul.

Nachdem sie Schlafen gingen herrschte in der Nacht ein starker Sturm. So wurden sie schließlich von einem lauten Geräusch geweckt. Eine Sonnen-Panel auf dem Dach war heruntergefallen und hatte auch eine Dachluke beschädigt. So musste sie am darauffolgenden Tag zunächst nach Alta zurückfahren, wo das Dach repariert werden konnte, so dass ihre Fahrt fortsetzen konnte.

Foto: Carmen Passet

Der Wandel durch den Tourismus wurde Passet aber insbesondere am Inarisee deutlich. „In den 90er Jahren waren wir schon mal hier, da haben wir für eine Wochenkarte zum Angeln auf dem See 20 Mark bezahlt“. Auch diesmal wollte sie sich den Spaß zumindest für einen Tag gönnen, doch bei einem Preis von 500 Euro Tag haben sie dankend abgelehnt.

Die letzte Etappe führte schließlich durch Finnland in Richtung Süden zurück. „Dabei hat uns am 19. August der Herbst erwischt und uns die ganze  Zeit begleitet.“ So waren die Wälder schon herbstlich gefärbt. Auf den Wanderungen boten auch die unzählig vielen Pilze Einsatzgelegenheiten für das Makroobjektiv. Schließlich ging es von Helsinki mit der Fähre nach dem rund achtwöchigen Trip wieder nach Deutschland zurück.

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