Unterwasserfotografie
Einen Einblick in die Unterwasserfotografie gab Michael Hoppe bei einem Clubabend des Film- und Fotoclub Groß-Gerau. Neben der fotografischen Leistung ist auch taucherisches Können gefragt. 40 bis 50 Tauchgänge sollte man bereits hinter sich haben, bevor man mit der Unterwasserfotografie beginnt, empfahl Clubmitglied Hoppe. Schließlich müsse man sich nicht nur an die Tauchausrüstung gewöhnen sondern auch an die dreidimensionale Bewegung unter Wasser.
Als besondere Herausforderung sind auch die eigenen Gesetze unter Wasser anzusehen. Gegenstände erscheinen größer beziehungsweise näher als sie tatsächlich sind. Dazu werden Farben unter Wasser „gelöscht“. Ab etwa 5 Meter verschwindet zunächst die rote Farbe, ab 10 Meter folgt orange. Nach rund 40 Metern erscheint alles in einem Blauton, der immer dunkler wird. Dies gilt sowohl für die Tiefe als auch für die Entfernung. Rote Objekte sollte man daher aus zwei, maximal drei Meter Entfernung fotografieren, damit sie auch tatsächlich rot erscheinen. Als wichtiges Utensil empfahl Hoppe daher ein Blitzgerät.
Grundsätzlich sind alle Kameramodelle für Unterwasserfotografie, haben aber ihre eigenen Vor- und Nachteile. Kompaktkameras sind klein und leicht und man kann mit ihnen nah an das Motiv ran. Sie sind aber meist nicht für große Tiefen geeignet und verfügen über kein RAW-Format, was die Möglichkeiten der Bildnachbearbeitung einschränkt. Volle fotografische Flexibilität bieten Spiegelreflexkameras, sind dafür aber entsprechend teurer und schwerer. Einen Mittelweg stellen die sogenannten Systemkameras da, die noch einigermaßen kompakt und günstig sind, aber über RAW-Format verfügen und die Möglichkeit, Objektive zu wechseln, bieten.
Schließlich ist für den Fotoapparat noch ein Unterwassergehäuse anzuschaffen. „Hierfür geht man am besten in ein Tauchsportgeschäft“, so Hoppe. Die Preise fangen bei einigen hundert Euro an und können bis mehrere tausend Euro reichen. Dazu ist auch das Gesamtgewicht zu beachten. Mit Spiegelreflexkamera, Gehäuse und weiteren Utensilien können hier schnell 10 Kilogramm zusammen kommen. „Unter Wasser spielt das keine Rolle“, erläuterte Hoppe, „aber für den Transportweg sollte man sich des Gewichts bewusst sein“. Trotz oder gerade wegen der vielen damit verbundenen Herausforderungen war Hoppe der Spaß an seinem Hobby anzumerken, der mehrmals jährlich auf Tauchgänge zum Fotografieren geht.